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  • AutorenbildKarla Johanna Schaeffer

Wie kann ich etwas Neues beginnen, mit so viel Gestern in mir?


Selbstempathie

Ich glaube, dass wir oft schlecht über unsere Vergangenheit denken und sprechen, weil es in unserem gegenwärtiges Leben nicht richtig gut läuft. Leider leben wir manchmal regelrecht in der Vergangenheit, weil wir uns gedanklich und deswegen auch körperlich (da alles unsere Gedanken körperliche Reaktionen zur Folge haben) so sehr mit den Erlebnissen identifizieren. Vielleicht lasst uns ein Verrat, Schmerz, oder Verlust nicht los und wir einfach nicht darüber hinweg, auch weil der Fokus ständig darauf gerichtet ist.

Wenn wir Veränderung in unserem Leben möchten und Veränderung der Umstände möchten, dann müssen wir uns selber verändern. Und wenn wir uns selber verändern, ändern wir die Brille, mit der wir die Welt sehen. Es ändert sich auch die Brille, mit der wir die Vergangenheit und Erlebtes sehen. Sie bekommt dadurch neue Gläser.

Wenn wir ganz ehrlich sind: Wir alle haben Traumata, Schock und Verlust erlebt, alles Situationen, die emotional stark aufgeladen sind.

Und eine Sache weiß ich ganz genau: Den Schmerz, den wir alle erleben, ist der gleiche.

Jedes Gefühl würde schon gefühlt. Dede Erfahrung schon einmal gemacht.

Dein Leiden oder dein Schmerz, deine Angst, deine Traurigkeit ist kein Fehler oder eine Bestrafung und letztendlich ist es nicht einmal dein Leiden. Wir alle leiden. Wir alle werden krank, werden alt und sterben irgendwann. Wir alle erleben einen Verlust und fragen uns, warum. Wir alle verlieren die Kontrolle oder fragen uns, ob wir überhaupt jemals die Kontrolle hatten. Wir sind alle mit Situationen konfrontiert, die wir nie geplant hatten, treffen Entscheidungen, die wir nie treffen wollten, erfahren Dinge, die jetzt unerwünscht erscheinen, erleben Umstände, die sich einfach „falsch“ anfühlen. Wir haben nicht die Kontrolle. Das Leben ist uns keine Erklärung schuldig. Wie der Buddha es lehrte: 'Alles stirbt von dem Moment an, in dem es geboren wird.' Und darin liegt unsere größte Trauer und tiefste Depression, aber auch unser größtes Potenzial für Freude und Kostbarkeit. Für Dankbarkeit, für Wertschätzung und für Liebe.

Wenn wir etwas erleben, das eine starke Emotionalität in uns auslöst, friert das Gehirn diese Szene sozusagen ein und macht einen Schnappschuss von dem Ereignis.

Bei wunderschönen Ereignissen genauso wie bei schwierigen, den traumatischen Erlebnissen.

Dieses Bild wird ein unserem Nervensystem eingeprägt; so entsteht normalerweise eine Langzeiterinnerung. Problematisch wird es dann, wenn wir ständig innerhalb der Grenzen dieser vergangenen Erfahrung denken und fühlen. Können wir das Erlebnis nicht abschütteln, sodass wir immer wieder gedanklich und emotional damit konfrontiert sind, wird daraus schließlich ein innerer Zustand, letztendlich zu einer Identifikation, denn unser Denken und Fühlen macht uns zu der Person, die wir sind.

Unser Körper und unser Gehirn unterhalten sich ständig in einem in beide Richtungen führenden Gespräch darüber, ob wir sicher sind oder nicht.

Es gibt den schönen Satz: Der Körper erinnert sich an das, was der Kopf vergisst. Das ist unser Zellgedächtnis. Unser Körper - das Unterbewusstsein, kann sich an alle Erfahrungen, die wir in unserem Leben gemacht haben - auch schon im Bauch unserer Mutter erinnern, auch wenn unser Kopf, unser Bewusstsein sie vergessen hat.

Leben wir in den Emotionen der Vergangenheit, bringen wir eben das, was wir in der Vergangenheit erlebt haben, auch in unsere Zukunft. Wenn wir auf Autopilot durchs Leben steuern und uns von unbewussten Programmierungen und Gefühlen wie Zweifel, Erschöpfung, Resignation, Ärger, Leiden etc. lenken lassen, werden diese immer gleichen Gefühle von unserer vertrauten Umwelt bestärkt und so stecken wir in unserem vertrauten Leben fest.

Wie kann man nun aus diesem Kreislauf der immer selben Gedanken, Gefühle und Handlungen ausbrechen?

Hier kommt der Ansatz der Körperlichkeit den ich so liebe ins Spiel.

Der erste Schritt besteht darin, eine andere Wahl zu treffen. Das kann sein, aufzuwachen und zu meditieren, anstatt im Bett liegen zu bleiben. Die Ernährung umzustellen oder regelmäßig Sport zu machen.

Ich kann voller Überzeugung das Arbeiten mit dem Körper empfehlen, da wir über unser Körpergedächtnis Erlebtes und Ballast im Körper und Nervensystem speichern.


Wir entscheiden uns also dafür eine neue Gewohnheit in unserem Leben zu integrieren. Sei das deine tägliche Meditation, deine Atemübungen, deine tägliche Körperarbeit (Tension and Trauma Releasing Exercises), die du abends auf dem Sofa machst.

Damit ermöglichst du es dir, den Fokus zu verändern.

Rituale und die Methoden, die wir mit Hingabe ausüben, werden im Herzen lebendig. Sie geben unseren Handlungen Sinn und indem wir Entspannung und Ruhe in ihnen finden, docken wir an etwas Größeres an, das mit Unterstützung reagiert.

Rituale und Methoden, die wir für uns und unsere Gesundheit oder unseren Frieden tun kristallisieren unsere Absicht und DANN ergreifen wir Maßnahmen.

TRE® ist eine Methode zum Loslassen von Stress, Anspannung und altem Ballast.

Bestimmt hast du schon einmal versucht eine neue Gewohnheit zu integrieren und bist nach ein paar Tagen wieder davon weggekommen. So funktioniert es leider häufig. Unser Verstand, sogar unser Körper, will immer wieder zu den vertrauten Gewohnheiten und Mustern zurückzukehren, damit er sich wieder so fühlen kann wie schon die ganzen letzten Jahre. Das ist der Körper, der sich an der Vergangenheit festklammert.

Wichtig ist, dass du weißt, du fängst nicht immer wieder bei Null an. Sondern jedes Mal, wenn du dich wieder überwinden kannst deine Übungen zu machen, zahlst du neu auf dein 'Gesundheitskonto' ein, nichts geht verloren!

Ich persönlich, möchte mehr Leichtigkeit und weniger Schwere in meinem Leben. Ich möchte einen Glauben, der meine Zweifel abfedert, einen Glauben, der so beschützerisch ist, dass er die Aufregung des Zweifels in Schach hält. Ein Glaube, der mich antreibt, weiter zu tun, was getan werden darf.

Glaube ist nicht etwas, das du "hast", sondern etwas, das du tust.

Und wenn du es konsequent tust - das wieder aufs Neue, das Fokussieren, das Erinnern, das Zurückkehren auf deinen Weg, dann wirst du genau zu der Leichtigkeit, nach der Du Dich sehnst.

Kommst du an den Punkt, an dem du dich wieder wohlfühlen kannst in deinem Körper und deinem Leben, dann ist die Vergangenheit von nicht mehr großer Bedeutung, und wenn doch, dann bringt sie dich dazu, der Mensch zu sein, der du heute bist.

Wir heilen nicht, indem wir unser Menschlichsein mit den Höhen und Tiefen, mit Stärken und Schwächen, wegdrücken, weil wir es nur einfach wollen.

Wir heilen dadurch, dass wir menschlich sind.


Es geht darum, proaktiv statt reaktiv zu leben und mehr davor zu machen, was uns guttut. Das ist es, was es bedeutet unser eigenes Leben voll zu leben.


Hörst Du gerne Podcast?

Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden, um Ängste zu bewältigen, gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'.

Bei Itunes, Spotify und auf meiner Webseite.

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