Wie schnell geht es, bis sich Resultate zeigen mit der TRE® Methode?
Diese Frage bekomme ich oft gestellt, besonders wenn sich Menschen noch nicht vorstellen können, dass die Körpertherapie eine nachhaltige Verbesserung ermöglichen und sich ein bedrohlicher innerer Zustand tatsächlich verändern kann.
Ein Heilen, das ist meine Erfahrung, setzt vor allem einen sehr geschützten, sicheren Rahmen voraus, in dem es möglich ist, Gefühle, Empfindungen und Erlebtes zu erfahren und da sein lassen zu können. Manche Stimmen sagen, dass wir uns als Menschen zu 95% unbewusst sind und nur 5% unseres Handelns bewusst steuern. Das lässt erahnen, dass wir viel verarbeiten, aufarbeiten und heilen können, wenn wir den Körper und damit das Unterbewusstsein in den Heilungsprozess integrieren.
Wenn wir beginnen, mit dem Körper zu arbeiten, kann viel in Bewegung kommen und sich ein profunder Prozess der Veränderung ereignen. Bei dem Erlernen der TRE® Methode bekommt der Körper eine Entlastungsmöglichkeit, die sich auch auf den psychischen Zustand auswirkt. Wichtig zu verstehen ist, dass nicht der Kopf lernt, es wird kein intellektuelles Wissen gesammelt, sondern der Körper gelangt in einen Wachstumsprozess.
Neurogenes Zittern als Entlastungsmöglichkeit und Möglichkeit zur Selbstakzeptanz
Dabei können im Prozess Momente erinnert werden, die der Kopf längst vergessen hat. Die Methode erleichtert es uns, (zurück) in ein Fühlen zu finden und behutsam mit aufkommenden Empfindungen, Stressmomenten und Ängsten umzugehen. Ich erlebe bei meiner eigenen TRE® Praxis häufig Gefühle und Bilder, die irgendwo ganz hinten verstaut waren. Dabei sind es nicht gruselige Flashbacks oder Angstszenarien, die auftauchen, sondern feine Erinnerungen, Bilder und Momente, in denen ich mich auf eine bestimmte Weise gefühlt habe und die für meine Erkenntnis und die Entwicklung wichtig sind. Es sind Momente, die Bedeutung für mich persönlich haben und die gefühlt werden wollen. Im Laufe des Prozesses wirst du von deiner Matte aufstehen und dich jedes Mal ein bisschen anders fühlen. Du wirst auf deiner Matte liegen und jedes Mal neue, weiter entwickelte Vibrationen und Körperempfindungen wahrnehmen können und neu Freundschaft mit dir selbst schließen.
Mit der Zeit kann eine neue Innenwahrnehmung entwickelt werden und es entsteht ein feineres Körperbewusstsein. Auf einmal fühlen wir immer deutlicher, wenn Situationen und Begegnungen uns mehr kosten, als uns guttut, und wir können deutlicher wahrnehmen, was übergriffig oder passend ist, weil wir in einen besseren Kontakt zu unseren Körpern und Empfindungen finden. Dabei werden Erkenntnisse erlangt, die ganz individuell und fein sind und wichtig sind für Dich. Du kannst erkennen, wo du begonnen hast, Mauern hochzuziehen, mit denen du dich schützen musstest und mit denen du dich vielleicht heute immer noch abgrenzt, um eine Wunde zu heilen, von der du nicht wusstest, wie du sie sonst heilen kannst. Die Erfahrungen sind für uns alle individuell verschieden und auch der Prozess und die Dauer, mit der sich die Körperarbeit entfaltet ist unterschiedlich.
Körperliche und emotionale Blockaden können schmelzen
Bei dem Arbeiten mit dem Körper kann es sein, dass auch Tränen fließen. Vielleicht weinen wir für die 12-jährige, die sich einsam gefühlt hat und für die 18-jährige, der ihr Herz gebrochen wurde. Wir müssen lernen zu betrauern, was verloren wurde. Verlust, Trauma, Angst, Vernachlässigung, Schmerz, all das darf gefühlt werden, ohne gedanklich in erlebte Situationen zurückreisen zu müssen, sondern wir dürfen lernen, mit Körperempfindungen und Gefühlen zu sein, die sich in dem Prozess zeigen.
Die TRE® Methode ist keine Wunderpille und kein Schnellverfahren
Wenn wir sie für uns entdecken, dann werden wir diesen Prozess immer und immer wieder tun und langsam merken, wie etwas leichter wird. Es ist ein Prozess. Es kann sein, dass du nach einer Einheit erste Öffnungen oder Verbesserungen wahrnimmst. Es kann sein, dass belastende Ängste und Hemmungen sehr plötzlich verschwinden. Es kann ebenso sein, dass du mehrere Monate brauchst, um mit einer Angst besser umgehen zu können. Trotzdem profitiert dein Körper von jeder Einheit. Er lernt dazu, lässt sich mehr ein und darf mit jedem Mal ein bisschen mehr loslassen. Auch wenn wir Erfahrungen aus der Vergangenheit nicht verändern können, verändern wir unseren Umgang mit ihnen und ihre Bedeutung für unser Leben heute.
Zittern gegen Unwohlsein, Ängste und den täglichen Stress
Bei dem Arbeiten mit der TRE® Methode bewegst und schüttelst du deinen Körper und lässt ihn zittern. Du erkennst, wo du hart und angespannt bist und wo dein Schmerz sitzt.
Wir bringen dem Körper bei, bewusster zu fühlen, und schärfen die Wahrnehmung für seinen Zustand. Vor allem bringen wir uns und unserem Körper bei, mit den aufkommenden Gefühlen und Körperreaktionen umzugehen, ohne von ihnen überwältigt zu werden.
Über den Körper entspannen, entknoten, setzen wir etwas frei und verarbeiten es. Das hat wiederum Auswirkungen auf unsere emotionale Verfassung, da wir endlich aus einer Anstrengung finden können. Es erlaubt Menschen, mit und ohne Traumaerfahrung - mit und ohne Erklärung dafür-, weniger Angst zu fühlen, weniger unter Strom zu stehen und aus der inneren Lauerstellung zu gelangen, um sich wieder wohl mit sich selbst zu fühlen.
Anstrengung abzittern und weniger Angst fühlen, unter Strom zu stehen und aus der inneren Lauerstellung gelangen.
Es geht dir besser, du fühlst dich leichter, ruhiger oder weniger ängstlich, aber es fällt dir schwer, dem neuen Zustand zu vertrauen? Du sagst dir: Von so ein bisschen Zittern erfahre ich solch eine Veränderung? Vielleicht fragst du dich als erstes heute: Wie gelange ich überhaupt in ein vollumfängliches Zittern? Vor allem aber fällt dir schwer zu glauben, dass dein neuer Zustand bleibt. Es hat sich etwas verändert, du hast etwas verändert.
Vielleicht nimmst du es (noch) nicht als "Sicherheit" wahr, aber dein Körper kann sich nur entspannen, wenn er sich sicher fühlt. Wenn du dich entspannter fühlst, hat das den Hintergrund, dass dein Körper sich sicher genug fühlt, um aus dem "Hab-Acht-Modus" aussteigen zu können.
Versuche aufzuhören, zu projizieren und dir alte Geschichten zu erzählen. Diese unangenehmen, beunruhigenden Gefühle liegen nicht in der Zukunft - sie liegen in der Vergangenheit. Du hast sie eine lange Zeit bei dir getragen. Und nun fühlst du sie, sie bekommen Raum und Schritt für Schritt wirst du merken, dass sie dich verlassen können.
Du musst dich auf den Prozess einlassen, er dauert, so lange er dauert. Du wirst das Leben sehen, wie es einmal war, mit all dem was du erlebt hast, und aber auch dein Leben als das erkennen, was es heute ist: Nämlich ein anderes, mit mehr Selbstwirksamkeit und wieder neuen Möglichkeiten.
In vielen Fällen zeigt sich TRE® als das fehlende Puzzleteilchen, um aus Panik und Belastung zu finden.
TRE® ist jedoch kein Ersatz für medizinische und psychologische Verfahren. Einige meiner Klienten sind in Gesprächstherapien und empfinden das Arbeiten mit dem Körper als hilfreiche Entlastungsoption. Es ist ein körperbasierter, somatischer Prozess, den wir bei einem TRE® Coaching durchlaufen. Er ermöglich es uns, eine körperliche Spannung und ein Unwohlsein zu lösen, an die wir sonst nicht heranzukommen scheinen. Bei dieser Arbeit schauen wir uns nicht die Vergangenheit und die alten Geschichten an und durchleben sie neu, sondern durchlaufen einen Prozess, der auf der körperlichen Ebene ansetzt und dort viel Erleichterung bringt. Dieser Vorgang stärkt uns und ermöglicht, besser mit Erlebtem umzugehen, auf einer Ebene, die der logische Verstand vielleicht noch gar nicht fassen kann.
"Eine Traumatisierung und auch Panik erfolgt vorrangig auf einer instinktiven Ebene. Deshalb sind unsere Erinnerungen an überwältigende Erlebnisse als lückenhafte Erfahrungen in unserem Körper gespeichert und nicht in den rationalen Teilen unseres Gehirns." (Peter Levine)
Eine vertrauensvolle Begleitung, die in die Methode einführt, ist sehr ratsam. Der TRE® Mechanismus ist einfach und schnell erlernbar, dabei ist es aber essentiell, das Zittern dosieren zu können und in die Selbstregulation zu finden, um den Menschen und das Nervensystem nicht zu überfordern. Du und Dein Körper dürfen wieder mehr als Team arbeiten. Langsam und Schritt für Schritt wirst du wieder mehr zu dir werden, zu dir zurückkommen oder dich ganz neu kennenlernen. Höre nicht auf mit dem, was dir guttut. Wenn du etwas gefunden hast, das dir Stabilität gibt, dann versuche es mit Absicht in dein Leben und deinen Alltag zu integrieren und es beizubehalten.
Begleitung im fünfwöchigen TRE® Programm und Stress, Anspannung und Erlebtes unterstützend zu verarbeiten. 5 Wochen Stress-Detox
Erfahrungsberichte und Klientenstimmen zum Arbeiten mit der TRE® Methode hier zum Nachlesen: TRE-Erfahrungen
Erstgespräch vereinbaren: Ich berate dich gerne!
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Diesen Beitrag und mehr Impulse und Methoden gegen Ängste und Alltagsstress gibt es in meinem Podcast 'Calm is your Superpower'.
Bei Itunes, Spotify, Youtube und auf meiner Webseite.
Hallo liebe Karla Schaeffer,
toll, dass es immer mehr TRE Angebote und auch Artikel dazu gibt. Man kann sich gut vorstellen wie es so von Statten geht. Schade finde ich, dass im Artikel kaum Bezug auf die Überschrift genommen wird, sprich ich hätte mehrere Beispiele und mehr zum Thema mögliche Behandlungsverläufe erwartet.
Als Betroffene halte ich Ausdrücke wie: "Du musst Dich auf den Prozess einlassen..." recht gefährlich. Für all das was traumatisierten Menschen passiert ist, ist der aktuelle Zustand und das aktuelle Verhalten (von Kontrolle bis Projektion) die beste Möglichkeit gewesen damit umzugehen und zu überleben, sonst hätte sich dieses Muster nicht ausgebildet. Niemand kann sich vornehmen weniger zu projizieren, das macht unser System automatisch, Deins auch. Nach meiner Erfahrung…