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Meditation - Was passiert im Gehirn und Körper?


Richtig meditieren lernen Karla Johanna Schaeffer

Meditation ist eine Entspannungsmethode die große Auswirkungen darauf hat, wie wohl, gelassen und im Reinen wir uns mit uns fühlen. Und natürlich auf unsere Gesundheit.

Aus der Esoterik-​Ecke ist die Meditation längst heraus.

Auch die schulmedizinischen Therapien, Ärzte und Psychologen setzen Meditationspraktiken ein, um ganz unterschiedliche Krankheiten unterstützend zu therapieren, von chronischem Schmerz über stressbedingte Entzündungsreaktionen bis zu Depressionen.

Sie hat also ihren Platz gefunden, ist kein Nischendasein mehr und immer mehr Menschen merken, wie gut das Meditieren ihnen tut.


Es gibt nicht nur die eine Art der Meditation, in der wir still sitzen, sondern auch Meditationen, in denen wir mit Bewegung arbeiten und dadurch besonders akuten Stress entladen können. (Schüttelmeditation)

Meditation ist eine Praxis, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Aufmerksamkeit wird fokussiert entweder auf ein einzelnes Objekt, einen einzelnen Satz oder Wort, auf den Atem oder den Körper.

Meditation kann auch beinhalten einen Raum zu schaffen für die Dinge, die in uns vorgehen: Körperempfindungen, Gefühle, Bewegung, Sinneswahrnehmungen. Aber auch Gefühle und Seinszustände können fokussiert werden während der Meditation, die wir uns wünschen, indem wir mit Visualisierung arbeiten.


Was passiert genau im Körper:

Wenn wir in den Körper gucken, dann hat das autonome (automatische) Nervensystem die Aufgaben, die Physiologie des Körpers automatisch zu regulieren. Es werden alle möglichen chemischen und biologischen Signale an die verschiedenen Körperteile geschickt. Die vielen Vorgänge, hormonellen Prozesse und biologischen Abläufe werden nicht von unserem bewussten Verstand gesteuert und reguliert, sondern es ist unser Unterbewusstsein, die Ebene tiefer, die alles am Laufen hält.

Die Hormonausschüttung, die Körpertemperatur und die Verdauung, bis hin zum Immunsystem, unterliegen alle der Kontrolle des autonomen Nervensystems, das wir nicht bewusst steuern. Natürlich auch die Instinktreaktionen bei Angst und Stress, der sogenannte Überlebensmodus, werden nicht von unserem Verstand, sondern über das Nervensystem gesteuert.

Wenn das Gehirn Gefahr wahrnimmt und/oder etwas akut stressvolles in unserer Umgebung passiert, hilft uns das sympathische Nervensystem bei der Bewältigung dieser Bedrohung. Der Körper mobilisiert eine Unmenge an Energie, damit wir uns schnell in Sicherheit bringen können: Weglaufen können, kämpfen können oder uns verstecken können.

Du kannst dir das sympathische Nervensystem wie ein Gaspedal vorstellen. Es baut diese Energie auf, mit der dich beispielsweise schützen kannst. Mit dieser großen Menge an Energie, ausgelöst durch einen Stressreiz, kommt der Körper dann aus seinem normalen Gleichgewicht heraus, sodass er auf die Bedrohung reagieren kann.

Menschen und Tiere nutzen diese Aktivierung, um zu überleben.

Inzwischen wissen wir, dass wenn wir lange in solchen hochaktivierten Zuständen sind und lange Zeit im Dauerstress leben, der Körper konstant unter Alarmbereitschaft steht. Im Laufe der Zeit steht uns immer weniger Energie und Kraft zur Verfügung, das kann schließlich zu Krankheiten führen und uns körperlich und psychisch stark beeinflussen.

Wir sind dann im Notfallmodus, oft eben über eine lange Zeit hinweg und alle Energie und Ressourcen werden mobilisiert, auf Kosten unseres Körpers.

Denn wenn jetzt alle Ressourcen des Körpers für einen Notfall in der äußeren Umwelt angezapft werden, ist für die Innenwelt keine Energie mehr vorhanden. Um Dinge im Körper zu reparieren, oder um einfach nur gut aufgefüllt zu sein und für das Leben gewappnet zu sein.

Da sich der Körper in langen Stressphasen in einem Ausnahmezustand befindet, werden mit der Zeit das Immunsystem, das Verdauungssystem und das Herz-Kreislauf-System schwächer, da die Energie, die deren optimale Funktion sicherstellt, auf andere Körperteile verteilt wird.

Mit anderen Worten: Der Körper spart Energie ein, was die Reaktionsfähigkeit der Immunzellen einschränkt. Diese Umverteilung der Energie verändert auch die Durchblutung von Gehirn und Herz.

Viele Forschungen zeigen, wie bei Menschen, die Meditation in den Alltag integrieren können, etwas Außergewöhnliches geschieht. Der Körper beginnt automatisch Antikörper freizusetzen. In wenigen Woche kann unser Immunsystem wieder um 50% gestärkt werden.

Eine der besten natürlichen Abwehrkräfte deines Körpers gegen Bakterien und Viren ist also ein inneres Herunterkommen, ein Beruhigen und entspannte Gefühle wie Wohlbefinden, Liebe, Dankbarkeit, Wertschätzung, Lebensfreude, Verbundenheit, Mitgefühl.

Und das Verblüffende ist, dass wenn wir aus Angst, Wut und Schmerz aussteigen können und stattdessen stärkende Gefühle wie Sicherheit, Liebe, Freude und Dankbarkeit fokussieren, glaubt der Körper, der dann Wohlbefinden und Ganzheit fühlt, er sei außer Gefahr. Fühlt der Körper sich sicher genug, kann er seine Energie wieder für Wachstum und Reparaturarbeiten einsetzen. Wenn wir es also schaffen, den Körper aus seinem Überlebensmodus herauszubringen, fühlt der Körper sich wieder sicher, und kann erkennen, dass er nicht so stark (über)reagieren muss.

Der Körper kann nicht zwischen Ereignissen im wahren Leben und bloß einem Gefühl unterscheiden, das er nur aufgrund eines Gedankens fühlt; übst du dich also darin, Veränderungen in deiner Innenwelt zu bewirken, durch ein körperliches Entladen der Stresshormone und dann ein neues Ausrichten auf stärkende Gefühle in einer guten Meditation, dann kann sich der Körper wieder an langfristige Aufbauprojekte machen: Die Stoffwechselvorgänge wieder ankurbeln, das Immunsystem und das Verdauungssystem stärken, das Herz-Kreislauf-System stabilisieren und das Hormonsystem kann wieder in die Homöostase zurück geführt werden.


Die Neurowissenschaft kennt das Konzept der sogenannten Neuroplastizität, das besagt, dass das Gehirn sich jedes Mal, wenn wir etwas Neues lernen, verändert. Sogar verändert, wenn wir etwas Neues denken. Dann kommt es zu neuen Synapsen und Verbindungen, die jedes Mal stärker werden und sich mehr verschweißen, wenn wir diesen Gedanken wieder und wieder denken. Unsere Nervenzellen organisieren sich neu, entsprechend des Gelernten und unserer Erinnerungen, Erfahrungen, Gefühle und Vorstellungen. Unsere 100 Milliarden Gehirnzellen stehen in ständiger Kommunikation mit unserer restlichen Anatomie. Selbst wenn du heut nur eine einzige neue Information gelernt hast, stellen die Gehirnzellen neue Verbindungen innerhalb des lebendigen Gitternetzes deines Nervensystems her. Man könnte auch sagen: Wenn wir ein neues Körpergefühl in uns erschaffen können und uns immer wieder auf Sicherheit, auf Wohlgefühl, auf ein beruhigendes und gutes Gefühl einstellen könne, dann verändert sich das Gehirn – und dadurch können wir dauerhafte Veränderungen in uns bewirken.

Gefühle, Aufmerksamkeit und Innenschau, selbst Mitgefühl, Wohlgefühl und Freude können mit Hilfe der Meditation trainiert werden, wie die Muskeln beim Sport.

Außerdem ändert sich natürlich unsere Physiologie. Unsere Körperstruktur verändert sich, wenn wir nicht dauerhaft eine starke Stressanspannung in uns tragen.

Wenn wir ängstlich und angespannt sind, dann ist auch unsere Körperhaltung gehemmt. Wir sind eher in Schutzhaltung, verspannt und zusammengekauert. Wenn wir uns dagegen sicher und gut fühlen, richtet sich auch unser Körper wieder auf, die Brust wird frei und wir öffnen unsere Körpermitte nach außen, da wir diese nicht mehr instinktiv schützen müssen.

Ich habe verschiedene Meditationen im Podcast ‚Calm is your Superpower‘ (Itunes, Spotify, Youtube, meine Webseite), zum Beruhigen, zum gut Einschlafen, zum Herunterkommen nach einem stressigen Arbeitstag oder um gut in den Tag zu starten.

Noch speziellere Körpermeditationen, für innere Sicherheit und das körperliche Entladen der Stressenergie in kraftzehrenden Phasen gibt es in meinem ‚Keine Panik – Übungsalbum‘, das du im Shop auf meiner Webseite findest.

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